Erster Platz und Publikumsliebling

„Landario“ räumt beim Elevator Pitch in Schwäbisch Gmünd gleich doppelt ab.

Dominik Maier und Pascal Stropek konnten mit ihrem Start-up Landario beim Start-up BW Elevator Pitch nicht nur die Jury überzeugen. Neben dem ersten Platz des Regional Cups am 18.4.2018 in Schwäbisch Gmünd räumten sie auch gleich noch den Titel als „Publikumsliebling“ ab. Im Interview berichten die beiden Gründer aus dem Innovationszentrum Aalen (INNO-Z), was sich seit dem Wettbewerb für sie geändert hat.

 

 

Fasst doch kurz zusammen, womit ihr euch mit eurem Start-up Landario beschäftigt.

 

Dominik Maier: Mit Landario haben wir uns auf den An- und Verkauf von hochwertigen, gebrauchten Markenbrillenfassungen spezialisiert. Wir kaufen sie von Privatpersonen oder Optikern an und bereiten sie auf. Wir reinigen und desinfizieren die Fassungen, sodass sie in unserem Onlineshop in einem nahezu neuwertigen Zustand und zu einem günstigen Preis wiederverkauft werden können.

 

 

Wie kamt ihr auf die Idee für euer Unternehmen?

 

Pascal Stropek: Ich bin ausgebildeter Feinoptiker und Dominik hat einen Master-Abschluss in Augenoptik und Psychophysik. Deshalb bringen wir zunächst einmal das erforderliche Fachwissen für dieses Thema mit. Die Idee, mit gebrauchten Brillenfassungen zu handeln, hatte Dominik vor etwa zwei Jahren, als er selbst eine gebrauchte Brille gesucht und festgestellt hat, dass es keinen Shop dafür gibt.

Dominik Maier: Pascal und ich sind seit Jahren befreundet. Deshalb war gleich klar, dass wir zusammen gründen wollen. Ein wichtiges Thema ist für uns beide auch der nachhaltige Umgang mit Ressourcen. Die meisten Brillen werden in Deutschland nur kurz getragen und landen dann im Müll oder im Schrank. Mit Landario leisten wir nicht nur einen Beitrag zur Müllvermeidung, sondern unterstützen auch den nachhaltigen Aufbau einer augenoptischen Grundversorgung in Entwicklungsländern.

 

 

Vor wenigen Tagen habt ihr am Wettbewerb Start-up BW Elevator Pitch in Schwäbisch Gmünd teilgenommen. Könnt ihr umreißen, worum es bei diesem Wettbewerb geht?

 

Dominik Maier: Das ist ein landesweiter Gründerwettbewerb, bei dem sich Start-ups vor einer Jury und einem Publikum aus Studierenden, Investoren, Unternehmern, Banken und potentiellen Kunden präsentieren können. Jedes Gründerteam hat genau drei Minuten Zeit, um sich möglichst pointiert und originell vorzustellen. Es dürfen pro Region zehn Start-ups mitmachen. Dazu gab es zuvor eine Online-Abstimmung, bei der wir auch schon die meisten Stimmen bekommen haben, worüber wir uns sehr gefreut hatten.

 

 

Wie habt ihr euch auf den Pitch vorbereitet?

 

Pascal Stropek: Die zehn Start-ups, die mitmachen dürfen, bekommen vor dem eigentlichen Wettbewerb schon ein Pitch-Training und jede Menge Feedback, das wir auch gleich in unsere Vorbereitung eingearbeitet haben. Wir haben bewusst auf Roll-ups oder ähnliches verzichtet und den Focus ganz klar auf uns beide und unsere Idee gelegt.

Dominik Maier: Dass wir frei gesprochen haben, hat wohl einen guten Eindruck gemacht. Man sagte uns danach, dass wir strukturiert, klar und authentisch rüberkamen.

 

 

Ihr habt als erstes Start-up aus dem INNO-Z den mit 500 Euro dotierten, ersten Platz gewonnen und zusätzlich den Preis als Publikumsliebling abgeräumt. Wie fühlt sich das an?

 

Dominik Maier: Wir waren nach dem Pitch erstmal total erleichtert, dass alles so gut geklappt hat und hätten wirklich nie damit gerechnet, dass wir gewinnen. Als das Publikum über die beste Idee abgestimmt hat und wir wieder gewonnen haben, war das ein wirklich richtig cooler Moment. Die vielen positiven Rückmeldungen von der Jury und die guten Gespräche direkt nach dem Event haben bei uns beiden persönlich auch viel ausgelöst. Es gab harte Momente in der Anfangsphase, aber wir haben jetzt wieder neue Kraft und viel Energie, um weiterzumachen.

 

 

Hat sich seither für euch was geändert?

 

Pascal Stropek: Es gab einige E-Mails mit Lob und Zuspruch. Aber auch Anfragen von Optikern, die mit uns kooperieren wollen und die wir ohnehin schon dringend gesucht hatten. Von einer großen Bank wurden wir wegen einer eventuellen Unternehmensfinanzierung kontaktiert. Aber jetzt bereiten wir uns erstmal auf das Landesfinale am 21. Juni in Stuttgart vor. Dort treten fünfzehn Regional-Gewinner aus Baden-Württemberg gegeneinander an. Der Konkurrenzkampf wird wohl etwas härter ausfallen.

Dominik Maier: Aber heute feiern wir erstmal unseren Sieg mit den anderen Start-ups bei Bier und Pizza hier im INNO-Z

 

 

Interview: Andrea Heidel

Foto: Christian Kling


19.04.2018